Induktionsherde
Schlachtfelder gibt es viele im schönen Bundesland Brandenburg. 1815, 1945 und dazwischen war auch einiges. Abertausende junger Männer sind da verblutet. An Wochenenden sieht man Scharen heutiger Männer mit Metalldetektoren durch die Areale streifen, um Stahlhelme, Ehrenabzeichen, verrostete Maschinengewehre oder den einen oder anderen Totenschädel auszugraben. Man kann diese Leute belangen, weil sie gegen die Totenruhe oder das Denkmalgesetz verstoßen. Es geht aber auch einfacher, indem man die Kriegsstätten mit weit ausladenden Shopping-Zentren versiegelt. So geschehn hier. Einst Leid und Tod, jetzt: Lidl, Kaufland, Media-Markt, Bauhaus, Freßnapf. Zwischen Parkplatz und Zugangsbereich spricht ein glatzköpfiger Mann mit Mikrophon eine junge Frau mit Kopftuch an.

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